Wie du trotz der Voruteile gegenüber Müttern einen guten Job findest!
Schon wieder gibt es eine Studie mit frustrierenden Ergebnissen für Mütter, die arbeiten möchten. Es ist immer noch nicht in den Köpfen angekommen, dass es viele, gut ausgebildete Mütter gibt, die eine Bereicherung, ja ein Geschenk, für ihren Arbeitgeber sind. Die Gesellschaft hinkt noch hinterher. Machen wir also das Beste daraus.
Mütter werden seltener zur Vorstellungsgesprächen eingeladen
Mütter werden im Bewerbungsverfahren benachteiligt und seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen als Frauen ohne Kinder. Das hat das Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin (WZB) herausgefunden. Mütter mussten rund ein Drittel mehr Bewerbungen schreiben, um eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhalten. Väter wurden ebenso häufig eingeladen wie Männer ohne Kinder. Von wegen Männer und Frauen haben am Arbeitsmarkt die gleichen Chancen.
Für die Studie wurden mehr als 800 fiktive Bewerbungen verschickt. Die Stellen waren von echten Firmen aus dem Marketing und Veranstaltungsbereich ausgeschrieben. In diesem Berufsfeld arbeiten ungefähr gleich viele Frauen und Männer. Der einzige Unterschied in den Bewerbungen war, ob ein dreijähriges Kind angegeben wurde oder nicht. Frauen, die das Kind im Lebenslauf angegeben hatten, wurden seltener eingeladen. Bei Männern war das egal.
Mütter, die sehr kurz Elternzeit nehmen gelten als Rabenmütter
Eine andere Studie der Universität Potsdam hat 2018 herausgefunden, dass eine kurze Elternzeit ebenfalls Nachteile für die Jobchancen der Mütter bringt. Sehr lange Elternzeiten schaden den Karrieren der Mütter auch, da sie dadurch Arbeitserfahrung verlieren. Im Experiment der Universität Potsdam wurden Bewerberinnen und Bewerber mit gleich viel Arbeitserfahrung und unterschiedlich langen Elternzeiten ins Feld geschickt. Das schockierende Ergebnis: Für Väter macht es im Bezug auf ihre Einstellungschancen keinen Unterschied, ob sie kurze oder längere Elternzeit nehmen. Bei Müttern hingegen gab es den paradoxen Befund, dass ihnen eine kurze Elternzeit von zwei Monaten negativ ausgelegt wurden. Sie wurden dann als zu ehrgeizig, zu ambitioniert, wenig warmherzig und wenig herzlich wahrgenommen.
Verstaubte Rollenbilder
Ich hätte gedacht, dass Arbeitgeber Mütter, die zwei Monate Elternzeit nehmen bevorzugen, da die fehlende Arbeitserfahrung quasi gegen Null geht und die kurze Elternzeit signalisiert, dass die Erwerbsarbeit im Leben der Frau eine wichtige Rolle spielt. Das kommt bei den Arbeitgebern aber überhaupt nicht so an. Die Mütter werden bei kurzen Elternzeiten benachteiligt, weil sie nicht dem Bild der guten Mutter entsprechen. Weiterführende Laborstudien der Uni Potsdam haben bestätigt, dass Mütter mit kurzer Elternzeit als zu kalt und zielstrebig wahrgenommen wurden und ihre Prioritäten nicht richtig setzen. Es wurden also die Mütter bevorzugt, die den gängigen Rollenmustern entsprechen. Die davon abweichen und sich eher wie Männer verhalten, wurden eher ignoriert. Das ist mal sowas von überholt, aber offenbar immer noch sehr in den Köpfen verankert. Besser ist, du stellst dich darauf ein. (Siehe auch: 7 Dinge, über den Wiedereinstieg, die ich gerne vorher gewusst hätte) Als Mutter kannst du es nur falsch machen. So, was nun? In die Ecke sitzen, weinen und denken, es hat doch eh keinen Zweck? Möglich, aber das bringt uns ja nicht weiter. Gucken wir also lieber auf die positiven Seiten der beiden Studien (ja, die gibt es auch).
Väter, keine Angst vor der Elternzeit
Wenn ihr als Eltern darüber sprecht, wie ihr die Elternzeit aufteilt und der Mann nur zwei Monate nehmen will, weil er Angst um seinen Job hat, dann kannst du diese problemlos widerlegen. Die Studie hat nämlich ergeben, dass Männer sich durchaus trauen können, länger Elternzeit zu nehmen, das hat keine negativen Effekte. Auch nicht beim Einkommen oder beim Jobwechsel. Es gibt außerdem noch einen weiteren Punkt, warum der Vater unbedingt Elternzeit nehmen sollte. Väter, die in Elternzeit waren, verbringen in den ersten sechs Lebensjahren des Kindes an den Wochenenden deutlich mehr Zeit mit dem Nachwuchs, im Schnitt 1,5h. Das hat eine Elternzeit-Studie ergeben, die die Daten des sozioökonomischen Panels von 2000 bis 2015 untersucht hat. Auch im Haushalt sind Väter, die in Elternzeit waren, später aktiver. Sie verbringen durchschnittlich täglich eine Stunde mehr mit Hausarbeit als Väter, die nicht in Elternzeit waren.
Mütter, macht doch, was ihr wollt!
Es gibt keinen gesellschaftlich anerkannten und dich beruflich weiter bringenden Weg, wie du deine Elternzeit nimmst. Demnach schlussfolgere ich, dein Weg ist der richtige für dich. Mach, was du möchtest. Mit Klarheit wirst du deinen Weg gehen. Wenn du dir klar bist, was du kannst und was du willst, dann wirst du dir auch klar werden, wie du dort hin kommst! Falls du hier ins Straucheln kommst und du dir nicht klar bist, dann komm auf die Warteliste für den Happy Working Mom Kurs. Dort bekommst du Klarheit, wie dein Weg als Working Mom aussehen wird. Wenn du weißt, was du willst, kannst du Firmen suchen, die dir bieten können, was du brauchst und dann geht es an deine Bewerbung.
Ich plädiere dafür, sei authentisch! Schreibe deinen Lebenslauf für dich. Es ist auch schließlich dein Lebenslauf. Mach dich ein bisschen schöner und größer als du dich fühlst (weil du es bist), aber du musst dich damit wohl fühlen. Verstelle dich nicht. Im schlimmsten Fall wirst du genommen und musst dich jeden Tag verstellen, um der Rolle gerecht zu werden. Dein Job soll aber keine Rolle sein, dein Job ist ein Teil von dir. Lass dich nicht frusten, wenn es nicht so schnell funktioniert. Sei selbstbewusst und mache weiter.
Bewerben als Mutter
Die Studienlage ist klar, einfach ist es nicht. Die Grenzen in den Köpfen sind noch zu starr. Was du für deinen Weg brauchst, ist Klarheit. Mit Klarheit wirst du deinen Weg gehen. Wenn du dir klar bist, was du kannst und was du willst, dann wirst du dir auch klar werden, wie du dort hin kommst. Falls du hier ins Straucheln kommst und du dir nicht klar bist, dann komm auf die Warteliste für den Happy Working Mom Kurs. Wenn du weißt, was du willst, kannst du Firmen suchen, die dir bieten können, was du brauchst und dann geht es an deiner Bewerbung.
Ich plädiere dafür, sei authentisch. Schreibe deinen Lebenslauf für dich. Es ist schließlich dein Lebenslauf. Mach dich ein bisschen schöner und größer als du dich fühlst (weil du es bist), aber du musst dich damit wohl fühlen. Verstelle dich nicht. Im schlimmsten Fall wirst du genommen und musst dich jeden Tag verstellen, um der Rolle gerecht zu werden. Dein Job soll aber keine Rolle sein, dein Job ist ein Teil von dir. Lass dich nicht frusten, wenn es nicht so schnell funktioniert. Sei selbstbewusst und mache weiter.
Aus Marketingsicht die Bewerbung schreiben
Ich möchte hier einen kleinen Ausflug ins Marketing machen. Die Bewerbung mit Anschreiben und deinem Lebenslauf ist, wie der Name schon sagt, eine BeWERBUNG. Es geht also darum, Werbung für dich zu machen. Du sollst aber nicht anbieten, was du hast, sondern deinem Gegenüber verkaufen, was er will. Das heißt nicht, dass du dich verstellen sollst! Du hebst schlicht die Seiten, die gefragt sind hervor und die anderen lässt du außen vor. Guck dir doch mal gezielt Werbung an. Zum Beispiel Windelwerbung: Will die Mutter, dass die Windel nicht ausläuft. Ja, natürlich. Will die Mutter, dass sich das Baby rundum wohl fühlt. AUF JEDEN FALL! Also spielen sie in der Werbung damit, dass es dem Baby mit dieser speziellen Windel super gut geht (weil sie nicht ausläuft, super sitzt, einfach anzuziehen ist etc.)
Was der Arbeitgeber will
So machst du das nun auch. Jetzt musst du nur herausfinden, was der Arbeitgeber von dir eigentlich will. Es gibt ein paar grundsätzliche Fakten, die jeder Arbeitgeber gerne erfüllt hätte:
Er will jemanden, der sich zu 100% in die Firma einbringt, die Ziele der Firma als seine eigene betrachtet und nach Lösungen sucht– er will Motivation und Kreativität.
Er will, jemanden, der wenig Fehlzeiten hat – er will Zuverlässigkeit und Produktivität.
Er will, jemanden, der sozial kompetent ist und mit Kollegen und Kunden gut klar kommt, also ein gutes Aushängeschild für die Firma ist – er will Sozialkompetenz.
Er will, dass der Arbeitgeber sich mit der Firma weiterentwickelt, sich flexibel anpassen kann und lange bei der Firma bleibt – er will Weiterentwicklung und Loyalität.
Das will er. Das kannst du ihm geben. Alleine durch deine Mutterschaft bringst du diese Eigenschaften mit (siehe auch: Meine Top 5 Gründe, warum Eltern die besseren Mitarbeiter sind) Lass dich von den Studien und den Absagen nicht entmutigen. Es kann frustrierend sein, aber dran bleiben lohnt sich. Es ist dein Leben und du hast das beste Leben verdient.
Wenn du Mama in Elternzeit bist oder noch schwanger über deine Zukunft als Working Mom nachdenkst, dann werde kostenlos Mitglied im Inner Circle und bekomme regelmäßig Infos zum Wiedereinstieg und Vereinbarkeit von Familie und Beruf.